Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Der polnische Immobilienmarkt trotzt den unruhigen Zeiten – aktuell sehen wir im Markt keinen Pessimismus, die hohe Nachfrage seitens der Investoren ist weiter vorhanden. Insbesondere im Bereich der Mietwohnungen ist eine hohe Aktivität zu beobachten, die auch dringend benötigt wird, denn aktuell leben lediglich zehn Prozent der polnischen Bürger*innen in Mietwohnungen. Bei der aktuell hohen Inflation und den steigenden Zinsen wird es für junge Menschen aber immer schwieriger, Eigentum zu erwerben. Zudem erwischt Polen eine hohe Welle von Geflüchteten aus der Ukraine, sodass neuer Wohnraum unbedingt benötigt wird. Ausländische Investoren haben den Fokus auf Shoppingcenter in begehrten Lagen gesetzt, um die jeweiligen Grundstücke für den Neubau von Wohnungen zu nutzen. Erstaunlich ist, dass es sich dabei teilweise um neuwertige, aber oftmals nicht rentable Retailobjekte handelt, die nun abgerissen werden. In Verbindung mit Nahversorgungsmöglichkeiten im Erdgeschoss und Wohnungen in den darüberliegenden Geschossen gelingt hier ein guter Nutzungsmix. Bei inländischen Developern ist ebenfalls eine Veränderung zu beobachten. Sie wagen sich trotz der hohen Zloty-Finanzierung auch an große Neubauprojekte heran, um die Mietwohnungen dann über eine eigene Plattform anzubieten.“
Ihre Beata Latoszek
Ansprechpartnerin
Frau Beata Latoszek
Managing Director Polen
Telefon: +48 22 828 02 53
E-Mail: Beata.Latoszek@Deutsche-Hypo.de
Nach einer stabilen Entwicklung zum Jahresausklang 2021 nahm die Entwicklung im ersten Quartal 2022 eine unerfreuliche Wendung: In allen drei Monaten war die Dynamik zum jeweiligen Vormonat negativ. In Summe ergibt sich ein Verlust um 3,7 % auf einen Zählerstand von 189,5 Punkten.
Die aktuelle Entwicklung ist dem negativen Verlauf aller einfließenden Marktindizes geschuldet. Vor allem die Entwicklung des Economic Sentiment Indicator (ESI) trug wesentlich zu dem negativen Ergebnis bei. In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 ging dieses kontinuierlich auf 97,3 Punkte zurück. Das entspricht einer Veränderung von beachtlichen -8,4 % - ein Niveau, das zuletzt im März 2021 niedriger lag. Eine ebenfalls negative Entwicklung zeigte der polnische Leitindex WIG 20: Im Vergleich zum Vorquartal ging dieser um 5,9 % auf nun rund 2.133 Punkte zurück. Und auch die Entwicklung des Immobilienaktienindex WIG Immobilien hat eine weiterhin rückläufige Tendenz: Im Vergleich zum Vorquartal sank der Indexwert um 4,7 % auf nun 2.708,9 Punkte. Während die Monate Januar (+ 1,4 %) und März (+ 2,3 %) noch positive Zahlen zeigen, ist der Abwärtstrend ausschließlich dem Kursrückgang im Februar (-8,2 %) geschuldet.
Land | Aktien-Leitindex | Immobilienindex | Konjunkturindikator | Basiszinssatz | Zinssatz 10-jährige Staatsanleihen | Q4-21 | 01/22 | 02/22 | Q1-22 | Delta (%) Q4-21 / Q1-22 |
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DE | dodo | do | dodo | eq | upup | 343,4 | 340,1 | 334,3 | 320,6 | -6,6 |
UK | up | do | upup | upup | upup | 218,5 | 220,7 | 218,6 | 218,2 | -0,1 |
PL | do | do | dodo | upup | upup | 197,6 | 194,9 | 190,2 | 189,5 | -4,1 |
NL | dodo | do | do | eq | upup | 202,3 | 198,1 | 194,5 | 194,6 | -3,8 |
FR | do | eq | dodo | eq | upup | 251,6 | 248,7 | 246,7 | 240,0 | -4,6 |
ES | do | up | dodo | eq | upup | 186,0 | 186,1 | 187,0 | 181,6 | -2,4 |