Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist aufgrund der hohen Zinsen massiv eingebrochen, stattdessen werden Mietwohnungen verstärkt gesucht. Durch das geringe Angebot auf dem Wohnungsmarkt sind die Mieten stark gestiegen. Internationale Investmentfonds sehen hier ihre Chance und investieren in „ready to rent“ Projekte. Diese stellen auch für Bauträger, deren Geschäft um 40 % zurückgegangen ist, eine Möglichkeit dar, um den gesunkenen Eigenheimbau zu kompensieren. Der Büromarkt zeigt sich stabil und verzeichnet nur einen leichten Anstieg der Leerstandrate. Da es relativ wenig Neubauten gibt, suchen internationale Investmentfonds verstärkt nach alten, renovierungsbedürftigen Büroimmobilien. Wichtig ist die zentrale Lage dieser Objekte. Der Hotelsektor hat im dritten Quartal sehr gute Ergebnisse gezeigt. Businesshotels hatten noch Schwierigkeiten, aber das touristische Geschäft war mit einer Auslastung auf Vor-Corona-Niveau sehr erfolgreich. Durch den Anstieg der Lebenshaltungskosten sind die Prognosen jedoch weniger gut, sodass Hotelfinanzierungen schwierig zu erhalten sind. Auch wenn die Lage insgesamt herausfordernd ist: Der polnische Immobilienmarkt ist weiterhin attraktiv für ausländische Investoren und auch die polnischen Marktteilnehmer sind kreativ und werden die Krise überwinden.“
Ihre Beata Latoszek
Ansprechpartnerin
Frau Beata Latoszek
Managing Director Polen
Telefon: +48 22 828 02 53
E-Mail: Beata.Latoszek@Deutsche-Hypo.de
Mit einem Verlust von 4,3 % gegenüber dem Vorquartal positioniert sich die polnische Immobilienkonjunktur im Mittelfeld des Deutsche Hypo REECOX. Nach einem moderaten Minus im Juli (-0,6 %) sowie einem weiteren Rückgang im August (-1,4 %) folgte im September ein vergleichsweise deutlicher Abschwung um 2,4 % auf einen Zählerstand von nun 175,1 Punkten.
Alle Eingangsvariablen zeigen das dritte Quartal in Folge eine negative Bilanz. Der polnische Leitindex WIG 20 setzte den anhaltenden Kursfall fort und verlor im Quartalsvergleich erneut zweistellig um 18,8 % auf rund 1.378 Punkte. Dafür ausschlaggebend waren die Verluste im August (-11,2 %) und September (-9,8 %). Die Entwicklung des Immobilienaktienindex WIG Immobilien hat ebenfalls eine weiterhin rückläufige Tendenz: Im Vergleich zum Vorquartal sank der Indexwert um 7,5 % auf nun rund 2.358 Punkte. Und auch das polnische Geschäftsklima befindet sich seit Mai in einem weiterhin anhaltenden Abwärtstrend. Sämtliche Monate des dritten Quartals wiesen eine negative Bilanz auf, so dass das Quartal insgesamt mit einem Minus von 7,7 % auf 88,2 Punkte schließen musste.
Land | Aktien-Leitindex | Immobilienindex | Konjunkturindikator | Basiszinssatz | Zinssatz 10-jährige Staatsanleihen | Q2-22 | 07/22 | 08/22 | Q3-22 | Delta (%) Q2-22 / Q3-22 |
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DE | do | dodo | dodo | eq | upup | 289,8 | 289,2 | 278,1 | 258,9 | -10,7 |
UK | do | dodo | dodo | upup | upup | 202,5 | 195,8 | 198,1 | 189,5 | -6,4 |
PL | dodo | do | dodo | upup | up | 183,1 | 181,9 | 179,4 | 175,1 | -4,4 |
NL | do | do | dodo | eq | upup | 184,8 | 189,5 | 183,2 | 175,8 | -4,9 |
FR | do | do | dodo | eq | upup | 225,6 | 231,9 | 227,5 | 219,3 | -2,8 |
ES | dodo | do | dodo | eq | upup | 178,4 | 174,9 | 175,3 | 172,9 | -3,1 |