Marktbericht März 2017

Pauschalaussagen führen nicht weiter

Die hitzige Diskussion der vergangenen Tage zur Entwicklung der Wohnpreise hat wohl jeder mit großem Interesse verfolgt. Die große Disharmonie über kommende Entwicklungen in der Immobilienbranche ist erstaunlich, ist man doch sonst oft einer Meinung.

 

Wenn man einen Abschwung der Preise in den Metropolen prognostiziert und diesen nur auf den mangelnden Zuzug zurückführt, wird man dem heterogenen Produkt Immobilie nicht gerecht, da immer viele Faktoren bestimmend wirken. Deswegen ist es ein Muss, jede Investitionsentscheidung gemäß ihren Standorteigenschaften zu prüfen. Pauschalaussagen führen nicht weiter.

Dazu das Beispiel Berlin aus unserer aktuellen Studie „Immobilienboom in einer wachsenden Stadt“: Der robuste Arbeitsmarkt und ein günstiges Finanzierungsumfeld gestalten die Nachfrage positiv. Zwar steigt das Bauvolumen derzeit, wird aber nicht die in den vergangenen Jahren entstandene Angebotslücke schließen. Deswegen bleibt Berlin auf absehbare Zeit infolge der starken Bevölkerungszunahme sowie positiver Impulse in der lokalen Wirtschaft generell ein attraktiver Investitionsstandort für Wohnimmobilien. Aber natürlich gilt immer: Konkrete Investitionsentscheidungen müssen genau geprüft werden.

Ich freue mich, mit Ihnen über dieses Thema und andere wichtige Fragen auch auf der kommenden MIPIM ins Gespräch zu kommen!

Herzlichst,
Ihr Andreas Pohl

Deutsche HypoIndex · MarktberichtMärz 2017 www.deutsche-hypo-index.de

Immobilienklima sinkt weiter – Ist das die Trendwende?

Während die Fundamentaldaten die Immobilienkonjunktur noch nach oben treiben, hat sich die Stimmung unter den Experten in der aktuellen Panelbefragung weiter eingetrübt. Im März sinkt das Immobilienklima bereits zum fünften Mal in Folge. Eine derartige Negativentwicklung gab es zuletzt 2012. Das Immobilienklima sank im März um 3,1 Prozent auf aktuell 132,1 Zählerpunkte. Der Rückgang resultiert dabei vor allem aus dem Sinken des Investmentklimas um 4,5 Prozent auf 136,4 Zählerpunkte. Das Ertragsklima liegt mit einem Minus von 1,5 Prozent aktuell bei 127,9 Zählerpunkten. Spannend wird der Indexverlauf Ende März – wenn die deutsche Immobilienbranche von der MIPIM in Cannes heimgekehrt sein wird. Dann wird sich vermutlich zeigen, ob die südfranzösische Sonne bei den Besuchern die Stimmung hebt oder sich hier wirklich eine Trendwende vollzieht.

Handelklima rutscht unter Hundert-Punkte-Marke

Im März 2017 ist in allen Segmenten eine Negativentwicklung ersichtlich. Die größten Verluste wurden beim Handelklima registriert. Mit einem Minus von 7,6 Prozent positioniert es sich bei 98,8 Zählerpunkten. Einen so niedrigen Wert gab es zuletzt im März 2010. Auch bei dem sonst so stabilen Wohnklima reduziert sich der Wert zum vierten Mal in Folge auf nunmehr 155,4 Zählerpunkte. Während die Verluste in den Vormonaten eher gering ausgefallen sind, ist der Rückgang im März mit 5,5 Prozent recht deutlich. Im Vergleich der Segmente hat das Hotelklima noch die beste Performance gezeigt und bleibt stabil bei 127,9 Zählerpunkten. Das Büroklima verliert 0,9 Prozent und liegt aktuell mit 142,0 Zählerpunkten auf dem Niveau vom Dezember 2016. Während das Logistikklima im Vormonat noch Zuwächse verzeichnen konnte, verliert es im März 1,7 Prozent, hat aber mit 144,4 Zählerpunkten weiterhin den zweithöchsten Wert im Vergleich der Segmente.

Werte und Veränderungen der Indizes

Februar 2017März 2017∆ (%)
Immobilienklima136,2132,1-3,1
Investmentklima142,8136,4-4,5
Ertragsklima129,8127,9-1,5
Büroklima143,3142,0-0,9
Handelklima106,998,8-7,6
Wohnklima164,4155,4-5,5
Logistikklima146,9144,4-1,7
Hotelklima128,0127,90
Immobilienkonjunktur286,0293,02,5

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
Deutsche HypoIndex · MarktberichtMärz 2017 www.deutsche-hypo-index.de

Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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