Marktbericht April 2016

Stimmungsdämpfer zum Jubiläum

 

Im April sinkt das Immobilienklima nach kurzer Erholung im Vormonat um 3,7 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnet dabei das Büroklima. Steigende Werte sind nur bei den Asset-Klassen Logistik und Hotel auszumachen. Damit spiegeln unsere Umfrageergebnisse die Transaktionsvolumina des ersten Quartals wider, in dem Logistikimmobilien und Hotels ihren Marktanteil ausbauten und großvolumige Paket-Deals ausblieben.

 

Ich spreche bereits seit einiger Zeit von „Produktarmut“ auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt. Inzwischen könnte sich sogar eine „Produktnot“ abzeichnen, die auch bei unserer Index-Befragung zum Ausdruck kommt. Die hohe Liquidität im Markt findet unzureichend Anlagemöglichkeiten. Ein Ausweichen auf risikobehaftete B- bzw. C-Lagen kommt für viele Investoren zu Recht nicht in Frage. Deswegen etablieren sich zu Büros alternative Asset-Klassen.

 

Absolut positiv hingegen ist das gute Abschneiden der Immobilienkonjunktur, in die u.a. Werte wie der DAX, DIMAX und das ifo-Geschäftsklima einfließen. Nach Monaten von Verlusten steigt der Wert im April deutlich um 2,9 Prozent.

 

Der Deutsche Hypo-Index feiert heute mit seiner 100. Ausgabe ein rundes Jubiläum. Sehr gerne bedanke ich mich bei allen, die sich an unserer monatlichen Umfrage beteiligen. Der Index hat sich dank Ihnen zu einem Benchmark-Indikator in unserer Branche entwickelt. Damit dies auch so bleibt, bitte ich Sie, unserem Panel auch in Zukunft treu zu bleiben und regelmäßig Ihre Markteinschätzung abzugeben.

 

Herzlichst, 

Ihr Andreas Pohl

 

Deutsche HypoIndex · MarktberichtApril 2016 www.deutsche-hypo-index.de

Immobilienklima mit starken Verlusten

Das Immobilienklima präsentiert sich im Jahr 2016 zwar allgemein weiterhin auf einem hohen, aber nicht auf Spitzenniveau. Nach zunehmenden Verlusten stabilisierte sich der Wert zwar im März, aber wie sich nun herausgestellt hat, war es nicht mehr als eine Verschnaufpause. Die Experteneinschätzungen der 100. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index zeigen ein zunehmend eingetrübtes Stimmungsbild mit einem weiter sinkenden Immobilienklima. Sowohl das Investment- als auch das Ertragsklima müssen deutliche Verluste von 2,5 bzw. 5,0 Prozent auf 141,8 bzw. 124,8 Zählerpunkte verzeichnen. Insgesamt wurde beim Immobilienklima ein Minus von 3,7 Prozent auf 133,2 Zählerpunkte registriert. Einen Rückgang dieser Dimension gab es zuletzt im Juni 2015 (-4,4 %). 

Büroklima verliert am stärksten

Die starken Verluste beim Immobilienklima resultieren aus den negativen Wachstumsraten beim Büro-, Handel- und Wohnklima. Den stärksten Rückgang von 5,6 Prozent auf 130,0 Zählerpunkte zeigt das Bürosegment. Unter dieser Marke lag es zuletzt im Juli 2015. Mit einem Minus von 4,7 Prozent auf 118,6 Zählerpunkte folgt das Handelklima. Hier liegt der Zeitpunkt mit einem annähernd schlechten Ergebnis sogar knapp 1,5 Jahre zurück. Beim Wohnklima sind die Verluste mit 2,6 Prozent zwar etwas geringer, doch nach dem Rückgang im März (-2,5 %) verliert es bereits zum zweiten Mal in Folge. Positive Tendenzen sind hingegen beim Hotel- und Logistikklima zu erkennen. Während erstgenanntes im Februar und März ein negatives Wachstum verzeichnen musste, wurde im April mit einem Plus von 0,5 Prozent ein Wert von 136,0 Zählerpunkten erreicht. Das Logistikklima steigt zum zweiten Mal in Folge leicht um 0,2 Prozent auf 141,4 Zählerpunkte. 

Werte und Veränderungen der Indizes

März 2016April 2016∆ (%)
Immobilienklima138,3133,2-3,7
Investmentklima145,4141,8-2,5
Ertragsklima131,3124,8-5,0
Büroklima137,6130,0-5,6
Handelklima124,4118,6-4,7
Wohnklima162,8158,5-2,6
Logistikklima141,2141,40,2
Hotelklima135,4136,00,5
Immobilienkonjunktur267,6275,22,8

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
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Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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