Marktbericht Juni 2015

Mehr als ein Euphoriedämpfer?

Wirklich besorgniserregend ist das aktuelle Ergebnis noch nicht: Mit jetzt 130 Punkten befindet sich das Immobilienklima ungefähr auf dem Stand des Jahresanfangs – und damit weiterhin auf hohem Niveau. Dennoch sind drei aufeinanderfolgende Rückgänge ein Fingerzeig, dass sich der Immobilienboom der vergangenen Monate nicht unendlich fortsetzt.

Eine Erklärung für das Index-Resultat stellen sicherlich die momentanen gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen dar. Zum einen fiel unsere Befragung in diesem Monat in die Zeit größter Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft Griechenlands. Zum anderen haben führende Wirtschaftsforschungsinstitute jüngst ihre Konjunkturprognosen für Deutschland leicht gesenkt, was natürlich auch die Stimmung beeinflusst.

Jenseits der Entwicklung des Deutsche-Hypo-Index sind Negativentwicklungen in der gewerblichen Immobilienwirtschaft nur vereinzelt zu beobachten. Festzustellen ist aber schon, dass das aktuelle Preisniveau in Deutschland, das sich inzwischen seit Längerem auf Rekordniveau befindet, bei Investoren verstärkt zu Irritationen führt. Von daher ist nicht auszuschließen, dass der jetzige Rückgang des Immobilienklimas mehr ist als ein Euphoriedämpfer. Ob wir allerdings jetzt zum Halbjahr 2015 tatsächlich schon vor einem entscheidenden Wendepunkt stehen, bleibt abzuwarten.


Herzlichst,
Ihr Andreas Pohl

Deutsche HypoIndex · MarktberichtJuni 2015 www.deutsche-hypo-index.de

Immobilienklima lässt weiter Federn

Im auslaufenden zweiten Quartal schätzen die Experten des 90. Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index die aktuelle Lage erneut skeptischer ein. Das Immobilienklima ist im Juni zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit einer Abnahme von -4,4 Prozent auf aktuell 130,0 Zählerpunkte ist der Rückgang deutlich höher und mehr als drei Mal so stark wie im Mai (-1,4 %). Das Immobilienklima liegt damit auf dem niedrigsten Stand des laufenden Jahres. Der Rückgang resultiert zu annähernd gleichen Teilen aus dem Sinken des Investmentklimas um -4,6 Prozent auf 138,6 Zählerpunkte und des Ertragsklimas um -4,1 Prozent auf 121,6 Zählerpunkte.

Verluste in allen Segmenten

Während im Mai zumindest das Wohnklima noch eine positive Entwicklung aufweisen konnte, mussten im Juni 2015 alle Segmente Verluste verzeichnen. Mit einem Rückgang von -6,3 Prozent auf aktuell 120,8 Zählerpunkte hat das Handelklima jedoch am stärksten abgenommen. Damit liegt der Wert wieder auf dem Niveau vom Dezember 2014. Das Büroklima sinkt im Juni weiter und mit einem Minus von -4,0 Prozent sogar deutlich stärker als im Vormonat (-1,9 %). Aktuell steht das Büroklima damit bei 126,2 Zählerpunkten. Während das Wohnklima im vergangenen Monat noch einen Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnen konnte, musste es im Juni einen Rückgang von -2,9 Prozent hinnehmen und liegt nun bei 152,9 Zählerpunkten. Das Industrieklima bleibt in der aktuellen Erhebungsperiode mit 135,1 Zählerpunkten (-0,6 %) weitestgehend stabil.

Werte und Veränderungen der Indizes

Mai 2015Juni 2015∆ (%)
Immobilienklima135,9129,9-4,4
Investmentklima145,3138,6-4,6
Ertragsklima126,8121,6-4,1
Büroklima131,4126,2-4,0
Handelklima129,0120,8-6,3
Wohnklima157,5152,9-2,9
Logistikklima135,9135,1-0,6
Immobilienkonjunktur267,6266,3-0,5

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
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Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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