Marktbericht Februar 2013

MIPIM 2013 als Stimmungsbarometer

Während Deutschland sich wirtschaftlich von der Finanzkrise seit spätestens 2011 erholt hat, sind andere Märkte noch nicht über den Berg. Spannungen sind u. a. in Spanien (Immobilienmarkt) und in Italien (Regierungsblockade) sowie auf Zypern (Finanzsektor) spürbar. Auch diese Entwicklungen werden voraussichtlich die Stimmung auf der kommenden Immobilienmesse MIPIM beeinflussen.

Und wie wird der deutsche Immobilienmarkt in der internationalen Arena 2013 dastehen? Das Begehren der nationalen und internationalen Investoren nach  deutschen Immobilien bleibt hoch. Für besonderes Interesse sorgt die Preisdynamik im Wohnimmobiliensektor, die nach Jahren der Stagnation frischen Wind in den Markt weht. Darüber hinaus tritt der Logistiksektor zunehmend in den Vordergrund. Hier werden nicht nur Core-Objekte gesucht, sondern auch Immobilien aus der vermeintlichen zweiten Reihe stehen immer häufiger im Fokus. Die höhere Rendite lockt.

Wie in den Vorjahren wird auch die MIPIM 2013 ein sehr genaues Stimmungsbarometer widerspiegeln. Auf die Trends und Erfahrungen werden wir sicherlich im nächsten Monatsbericht eingehen. Ich freue mich auf viele gute Gespräche in Cannes.

Herzlichst,
Ihr Andreas Pohl

Deutsche HypoIndex · MarktberichtFebruar 2013 www.deutsche-hypo-index.de

Erste Frühlingsboten am Immobilienmarkt?

Anfang 2013 steckt die Eurozone noch teilweise in der Krise. Nach der Insolvenz des großen Projektentwicklers Reyal Urbis bleibt der spanische Immobilienmarkt angespannt. Vor diesem Hintergrund tauchen Sorgen auf, ob nach dem Beispiel von Griechenland und neulich Zypern, auch Madrid demnächst einen Antrag auf Finanzierungshilfe bei der Europäischen Union einreichen wird.

Ungeachtet dieser Sorgen, mehren sich in Deutschland die Anzeichen für einen neuen Aufschwung. Und obwohl der Winter sich hierzulande hartnäckig hält, taut die Stimmung auch unter den Experten der 62. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index zum Teil auf. Zumindest in einigen Segmenten deuten sich bereits Frühlingstemperaturen an. 

Nachdem das Immobilienklima seit November 2012 einen kontinuierlichen Zuwachs von insgesamt 7,8 Zählerpunkten verzeichnen konnte, sinkt es im Februar geringfügig um 0,3 Prozent auf aktuell 121,1 Zählerpunkte. Damit liegt das Immobilienklima weiterhin auf einem relativ hohen Niveau und die positive Tendenz der letzten vier Monate scheint weniger ein durch die Silversterfeuerwerke angefachtes Strohfeuer zu sein, sondern vielmehr eine Trendwende, die sich im Markt manifestiert.

Industrieklima erstmals besser als Handel

Auch wenn das Gesamtbild auf eine stabile Seitwärtsbewegung des Immobilienklimas hindeutet, entwickeln sich einzelne Segmente dynamisch. So steigen im Februar 2013 sowohl das Handel- als auch das Industrieklima an. Dabei wächst das Handelklima um über 1,1 Prozent auf aktuell 116,1 Zählerpunkte. Das Industrieklima stellt nach wie vor das volatilste Segment des Immobilienklimas dar. Dennoch spiegelt die stärkste Steigerung des Monats von knapp 12 Prozent auf aktuell 117,6 Zählerpunkte das Vertrauen der Marktakteure wider.
Das Industrieklima überholt damit in absoluten Zahlen zum ersten Mal das Handelssegment und wird ausschließlich vom Wohnklima übertroffen. Die positiven Trends bei Handel und Industrie können durchaus im Kontext des anhaltend starken E-Commerce-Booms der letzten Jahre betrachtet werden.

Das Wohnklima verzeichnent zwar einen Rückgang  um knapp 2,3 Prozent auf aktuell 166,3 Zählerpunkte, dennoch setzt es den stabilen Trend auf höchstem Niveau seit über zwei Jahren fort. Das Büroklima sinkt um marginal 0,1 Prozent und beträgt aktuell 105,9 Zählerpunkte. Die kommenden Monate werden zeigen, ob unter den günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen die Trendwende in diesem Segment nachhaltig ist.

Werte und Veränderungen der Indizes

Januar 2013Februar 2013∆ (%)
Immobilienklima121,5121,1-0,4
Investmentklima125,6123,8-1,4
Ertragsklima117,4118,30,8
Büroklima106,0105,9-0,1
Handelklima114,8116,11,1
Wohnklima170,2166,3-2,3
Logistikklima105,1117,611,8
Immobilienkonjunktur211,8218,02,9

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
Deutsche HypoIndex · MarktberichtFebruar 2013 www.deutsche-hypo-index.de

Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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