Marktbericht Februar 2012

Die absehbare leichte Delle für 2012

Eines ist sicher, die Zeiten sind unsicher. Vor allem für Prognostiker. Das Frühjahrsgutachten der deutschen Immobilienwirtschaft mit den Prognosen für 2012 wurde im Februar in Berlin vorgestellt. Darin stehen die Risiken von möglichen Euro-Bonds und die absehbaren Regulierungen für Banken und Versicherungen der relativ robusten deutschen Konjunktur gegenüber. Es ist im Gutachten von einer möglichen leichten Delle für den deutschen Immobilienmarkt die Rede, wenn sich Chancen und Risiken einigermaßen die Waage halten. Ähnlich einzuordnen ist wohl auch der Rückgang des Klimaindex um 6,6 Prozent.

Das Bild von Risiken in der Geldpolitik und einem sicheren Hafen der Realwirtschaft schlägt sich folgerichtig auch in den Teilindices nieder. Während die klassischen institutionellen Anlageprodukte, nämlich Büro- und Einzelhandelsimmobilien, negativer gesehen werden, sind die deutschen Wohnimmobilien erneut auf Chancenkurs. Das ist das klassische Muster, das wahrscheinlich für die nächsten Monate am leichtesten als beständig vorhergesagt werden kann. Solange zumindest die europäische Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise nicht deutliche Zeichen der Erholung zeigt.

Die Hoffnungszeichen niedrigerer Zinsen für südeuropäische Staatspapiere im Januar machten aus einer Schwalbe noch keinen Sommer. Spannend wird der Indexverlauf Ende März - wenn die deutsche Immobilienbranche von der MIPIM in Cannes heimgekehrt sein wird. Von dort erwarte ich persönlich nur Signale für eine leichte Delle und nicht für eine Branchenrezession.

Herzlichst,
Ihr Andreas Pohl

Deutsche HypoIndex · MarktberichtFebruar 2012 www.deutsche-hypo-index.de

Hochstimmung des Jahresbeginns hat nicht lange angehalten

Die Hochstimmung der Immobilienwirtschaft zum Jahresbeginn 2012 war nur von kurzer Dauer. Die 50. Monatsbefragung des Deutsche Hypo-Immobilienkonjunktur-Index zeigt, dass die Experten zwar weiterhin positiver gestimmt sind als zum Jahresende 2011, jedoch nicht mehr ganz so euphorisch wie noch im Januar.

Die deutsche Wirtschaft kann sich nicht weiter den negativen Auswirkungen des anhaltenden Abschwungs in der Euro-Zone entziehen. Rückläufige Exportzahlen und sinkende Kosumausgaben hemmen das Wirtschaftswachstum. Experten sind jedoch zuversichtlich, dass Deutschland - wenn die Euro-Krise unter Kontrolle bleibt - die Schwächephase innerhalb der nächsten Monate durchschritten haben wird.

Auch wenn die Euphorie der Immobilien-Experten aus dem Januar 2012 bereits verflogen ist, sind weiterhin sinkende Arbeitslosigkeit und niedrige Zinsen gute Voraussetzungen für verstärkte Bauinvestitionen und bieten somit einen Grund, um optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Nachdem das Immobilienklima im Januar 2012 einen deutlichen Anstieg verzeichnen konnte, schwächt es sich im Februar wieder leicht um -6,6 Prozent ab. Mit aktuell 131,6 Zählerpunkten liegt das Immobilienklima aber weiterhin auf einem höheren Niveau als im ganzen vierten Quartal 2011. Im Vergleich zum Dezember 2011 (119,4 Zählerpunkte) ergibt sich immerhin noch ein Plus von 10,2 Prozent.

Die Abnahme resultiert mit -8,0 Prozent zu einem größeren Teil aus dem Sinken des Investmentklimas. Die Verschlechterung des Ertragsklimas fällt mit -5,2 Prozent geringer aus.

Zuwächse nur beim Wohnklima

Im Februar 2012 kann einzig das Wohnklima eine Steigerung von 2,0 Prozent auf aktuell 163,7 Zählerpunkte verzeichnen. Dieses Segment zeigt weiterhin die stabilste Entwicklung. Während im Vormonat das Büroklima am stärksten gestiegen ist, muss dieses mit einem Rückgang von -10,0 Prozent im Februar hingegen die größten Verluste verbuchen. Die Verluste des Handelklimas sind mit -7,7 Prozent etwas geringer. Im Vergleich zum Jahresende 2011 befinden sich sowohl das Büro- als auch das Handelklima mit einem verbleibenden Plus von 17,1 bzw. 8,4 Prozent weiterhin auf einem guten Niveau.

Werte und Veränderungen der Indizes

Januar 2012Februar 2012∆ (%)
Immobilienklima140,8131,6-6,6
Investmentklima146,6133,9-8,7
Ertragsklima141,8129,3-8,8
Büroklima132,7119,4-10,0
Handelklima141,2130,3-7,7
Wohnklima160,6163,72,0
Logistikklima128,6120,7-6,2
Immobilienkonjunktur199,9203,11,6

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
Deutsche HypoIndex · MarktberichtFebruar 2012 www.deutsche-hypo-index.de

Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

Impressum

Wissenschaftliche Leitung
bulwiengesa AG
Frau Laura Hahn
hahn@bulwiengesa.de
Nymphenburger Straße 5
80335 München
Tel.:+49 89 23 23 76 41

 

Verantwortlich
Deutsche Hypothekenbank AG
Frau Dr. Anke Steinweg
anke.steinweg@deutsche-hypo.de
Friedrichswall 10
30159 Hannover
Tel.:+49 179 70 45 247