Marktbericht Januar 2012

Immobilienkonjunktur-Index in Olympiaform

Die Weihnachtsfeiern wirkten auf die Akteure der Immobilienmärkte erholsam und hatten den Effekt eines Trainingslagers. Der Immobilienkonjunktur-Index legt sehr deutlich zu und präsentiert sich in Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele in London in erstaunlicher Frühform. Der Index erreichte wieder einen Wert, der letztmalig im Juli 2011 erzielt wurde.

Trotz der Reduzierung der Ratings durch Standard & Poor's für neun Mitglieder der Eurozone und für die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) verliefen die letzten Anleiheauktionen sehr erfolgreich. Spanien und Italien konnten sich zu deutlich günstigeren Zinsen als noch in den Vormonaten finanzieren. Und die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland platzierten sogar Anleihen mit Negativzinsen. Die Staaten verdienen mit Schulden Geld, weil die Anleger eine Prämie zahlen, um ihr Geld sicher anlegen zu können.

Die Immobilienwirtschaft hofft, von dieser Beruhigung der Märkte profitieren zu können. Den Unsicherheiten auf der Finanzierungsseite wird wieder weniger Gewicht eingeräumt, auch einige Versicherungskonzerne sind bereits in das Geschäft mit gewerblichen Finanzierungen eingestiegen. Vielmehr wird von einer steigenden Nachfrage nach Immobilien ausgegangen, zumal sich der Spread zwischen dem Kreditzins und dem Ertrag aus einem Immobilieninvestment noch einmal leicht erhöht hat. Sollten die allgemeinen Rahmenbedingungen auf den Märkten halbwegs stabil bleiben, erwarten wir ein gutes Immobilienjahr 2012. In diesem Sinne wünschen wir allen Akteuren viel Erfolg.

Herzlichst,
Ihr Andreas Pohl

Deutsche HypoIndex · MarktberichtJanuar 2012 www.deutsche-hypo-index.de

Immobilienwirtschaft startet optimistisch ins neue Jahr

Die deutschen Immobilien-Experten starten positiv gestimmt ins Jahr 2012. Das Ergebnis der 49. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index lässt erahnen, dass sich die Panel-Teilnehmer nicht länger durch die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum verunsichern lassen wollen. Trotz der insgesamt nachlassenden globalen Wirtschaftsdynamik und des prognostizierten geringeren Wirtschaftswachstums für Deutschland, schätzen die Experten in der Immobilienbranche die aktuelle Lage deutlich positiver ein als noch im Dezember 2011.

Seit Beginn der Erhebung des Immobilienkonjunktur-Index bewerteten die Panel-Teilnehmer die Lage zum jeweiligen Jahresbeginn – außer im Januar 2010 – positiver als zum Ausklang des vorangegangenen Jahres. Eine derartige Stimmungssteigerung wie in diesem Jahr gab es jedoch vorher noch nie. Während die Immobilienkonjunktur unbeeindruckt von Stimmungen und Eindrücken leicht zurückgeht, steigt das Immobilienklima um deutliche 18 Prozent an. Es bleibt abzuwarten, ob diese Euphorie nur von kurzer Dauer sein wird oder die Entwicklung des Immobilienklimas wieder langfristig an Dynamik gewinnt.

Die zum Ende des Jahres 2011 einsetzende Seitwärtsbewegung beim Immobilienklima wird im Januar 2012 durch einen deutlichen Anstieg um 18 Prozent auf aktuell 140,9 Zählerpunkte durchbrochen und in eine deutliche Aufwärtsentwicklung transformiert. Das Immobilienklima befindet sich somit ungefähr wieder auf dem Niveau vom Juli 2011 (143,9 Zählerpunkte). Die Zuwächse werden dabei zu annähernd gleichen Teilen von den beiden Teilindikatoren Investmentklima (+27,9 %) und Ertragsklima (+22,9 %) getragen.

Steigerungen in fast allen Segmenten

Nachdem das Büroklima seit dem Sommer eine starke Abwärtsentwicklung verzeichnen musste, erfolgte im Januar 2012 eine Kehrtwende. Mit einem Zuwachs von 30 Prozent auf aktuell 132,7 Zählerpunkte ist dieses Segment in diesem Monat am stärksten gestiegen. Auch das Handelklima konnte zum Jahresbeginn zulegen. Der Anstieg ist mit 17,7 Prozent zwar nur gut halb so groß wie beim Büroklima, aber dennoch von großer Bedeutung. Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich wurden seit Beginn der Erhebung bei diesem Segment nur fünf Mal erreicht. Der dynamischen Entwicklung des Büro- und Handelklimas konnte das Wohnklima jedoch nicht folgen. Mit einem leichten Rückgang von 0,8 Prozent auf 160,6 Zählerpunkte bleibt das Wohnklima weiterhin stabil auf hohem Niveau.

Werte und Veränderungen der Indizes

Dezember 2011Januar 2012∆ (%)
Immobilienklima119,4140,818,0
Investmentklima120,0146,622,1
Ertragsklima118,8141,819,3
Büroklima102,1132,730,0
Handelklima119,9141,217,7
Wohnklima161,8160,6-0,8
Logistikklima108,9128,618,1
Immobilienkonjunktur201,8199,9-1,0

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
Deutsche HypoIndex · MarktberichtJanuar 2012 www.deutsche-hypo-index.de

Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

Impressum

Wissenschaftliche Leitung
bulwiengesa AG
Frau Laura Hahn
hahn@bulwiengesa.de
Nymphenburger Straße 5
80335 München
Tel.:+49 89 23 23 76 41

 

Verantwortlich
Deutsche Hypothekenbank AG
Frau Dr. Anke Steinweg
anke.steinweg@deutsche-hypo.de
Friedrichswall 10
30159 Hannover
Tel.:+49 179 70 45 247