Marktbericht Mai 2011

Immobilienwirtschaft profitiert vom Aufschwung

Der Aufschwung ist da und von robuster Natur. Höhere Investitionen, mehr Konsum und steigende Exporte verhalfen der Wirtschaft im ersten Quartal zu einem Wachstum von 1,5 Prozent. Der Konjunkturmotor brummt. Experten rechnen damit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge mit mehr als drei Prozent wächst. Das wäre ein neuer Rekord seit der Wiedervereinigung. Dem war allerdings 2009 wegen der Finanzkrise auch der schwerste Einbruch mit 4,7 Prozent seit der Nachkriegsgeschichte vorausgegangen.

Die Immobilienwirtschaft profitiert von der günstigen gesamtkonjunkturellen Entwicklung in nicht unerheblichem Maße, wie die Mai-Umfrage des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index zeigt. Die Stimmung bleibt auf weiterhin hohem Niveau, da das Vermietungs- und Vermittlungsgeschäft sehr ordentlich verläuft. Viele Unternehmen machen nun einen gewissen Nachholbedarf an Flächen wieder wett. Und auch Private investieren zunehmend in Immobilien, da sie sich mit Sachwerten auf der sicheren Seite sehen.

Indes sind die nach wie vor bestehenden Risiken nicht zu unterschätzen. Noch immer besteht die Gefahr, dass sich die Schuldenkrise in eine Währungskrise auswächst, was die gute Konjunktur schlagartig abwürgen würde. Leider ist eine schnelle Lösung der Krise aber nicht in Sicht. Es bleibt daher nur zu hoffen, dass die betroffenen Länder ihre Schuldenberge sukzessive abtragen können und eine neue Eskalation an den Finanzmärkten somit ausbleibt.

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Seitwärtstrend konsolidiert sich

Der sich seit einigen Monaten abzeichnende Seitwärtstrend wird auch in der 41. Monatsbefragung beibehalten. Die Einschätzungen der befragten Experten lassen das Immobilienklima zwar weiter steigen, die Dynamik hat jedoch erneut nachgelassen.

Viele Wirtschaftsexperten trauen Deutschland für 2011 erneut ein Wirtschaftswachstum von über drei Prozent zu, erwarten jedoch – ebenso wie die befragten Unternehmen – dass der Aufschwung an Tempo verlieren wird. Für 2012 wird nur noch ein Zuwachs von knapp über zwei Prozent erwartet. Zudem ist die Schuldenkrise in Griechenland und anderen europäischen Ländern nach wie vor nicht ausgestanden, sodass eine negative Beeinflussung der europäischen und deutschen Wirtschaft nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem wird erwartet, dass das Zinsgerüst angepasst und die EZB den Basiszins im Juli anheben wird.

Der Aufschwung verliert somit mittelfristig an Schubkraft und die Schulden- sowie Eurokrise schwebt weiterhin wie ein Damoklesschwert über Europa. Andererseits ist die Stimmung weiterhin gut, die Immobilienexperten bleiben mehrheitlich optimistisch gestimmt.

Die Mai-Umfrage zeigt, dass die im April erneut eingesetzte positive Entwicklung fortgesetzt wird. Das Immobilienklima erreicht mit 146,3 Punkten einen stabilen, leicht höheren Wert als noch im April. Diese Erhöhung ist auf den um gut zwei Prozent gestiegenen Wert des Ertragsklimas zurückzuführen. Das Investmentklima bleibt indessen stabil.

Büroklima steigt weiter an

Im Mai kann nur das Büroklima eine Zunahme vorweisen. Mit einem Anstieg von 3,3 % konnte die positive Entwicklung aus dem Vormonat auf gleichem Niveau weiter fortgesetzt werden. Während das Handelklima um 1,4 % abnahm, blieb das Wohnklima mit einem minimalen Rückgang von 0,1 % annähernd konstant. Somit schließt sich die Segment-Schere weiter und die Werte von Büro- und Wohnklima liegen so eng beieinander wie noch nie in diesem Jahr. Handel- und Büroklima liegen mittlerweile wieder nahezu auf einem Niveau.

Werte und Veränderungen der Indizes

April 2011Mai 2011∆ (%)
Immobilienklima148,1146,3-1,2
Investmentklima141,3148,04,8
Ertragsklima141,3144,52,3
Büroklima135,9140,43,3
Handelklima144,3142,3-1,4
Wohnklima166,7166,6-0,1
Logistikklima128,8137,36,7
Immobilienkonjunktur217,1218,30,5

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
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Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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