Marktbericht Dezember 2009

Mit Optimismus ins neue Jahr

Es blieb spannend bis zum Schluss: Das Immobilienjahr 2009 war ein schweres Jahr, kostete allerhand Nerven und enttäuschte im Rückblick wohl auch manche Hoffnungen auf ein schnelleres Erholen der Märkte. Wir beobachten derzeit ein zartes Pflänzchen der Besserung, mehr aber auch nicht.

Und es bleibt weiter spannend: Die Prognosen für die Konjunktur 2010 sind alles andere als euphorisch. Was von den Wirtschaftsforschungsinstituten dieser Tage zu hören war, bot keinen Grund zu frohlocken. Die konjunkturelle Erholung wird verhalten bleiben, hieß es. An den Finanzmärkten verbergen sich möglicherweise noch immer unkalkulierbare Risiken, und am Arbeitsmarkt droht weiterhin Ungemach.
Dennoch gibt es berechtigte Hoffnung, dass 2010 mit Optimismus angegangen werden kann. So rechnen wir mittlerweile mit einer leichten Belebung der von der Rezession am stärksten gebeutelten Büromärkte. Darauf deutet auch die aktuelle Auswertung des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index hin. Die weitere Stabilisierung der sowohl subjektiv durch Umfrage bei den Marktteilnehmern gemessenen Stimmungsindikatoren – und hier insbesondere das Büroklima – als auch der Anstieg der makroökonomisch erhobenen Immobilienkonjunktur bringen dies klar zum Ausdruck.

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Jahresendspurt der Indikatoren

Die Auswertung der aktuellen Monatsbefragung zeigt eine weitere Erholung der Stimmung in der deutschen Immobilienbranche an. Besonders für Experten, die erst am letzten Befragungstag votierten, mag die Zustimmung des Bundesrates zum Wachstumsbeschleunigungsgesetz an dem Tag das Zünglein an der Waage gewesen sein, auch wenn für die Immobilienwirtschaft dadurch nur geringe Impulse erwartet werden. Immerhin beschert es kurz vor Weihnachten ein positives Grundgefühl, was den Start ins Jahr 2010 betrifft.

Der Anstieg der Indikatoren betrifft jedoch nicht nur das subjektive Stimmungsbarometer, sondern auch die makroökonomisch gesteuerte Immobilienkonjunktur. Im 24. Monatsbericht und damit dem zweiten erfolgreichen Jahr "King Sturge Immobilienkonjunktur-Index" in Folge, erzählen beide Indikatoren damit eine ähnliche Geschichte. Zwei Jahre nach dem krisenbedingten Vertrauens- und Konjunktureinbruch konnten sich beide Meßlatten – Stimmung und Konjunktur der Immobilienbranche – zu großen Teilen stabilisieren. Der Unterschied liegt in den verschiedenen Dimensionen beider Indikatoren. Während das Immobilienklima sich auf ein ausgeglichenes Maß (100 Indexpunkte) zu bewegt, konnte die Immobilienkonjunktur bisher nur einen Teil der Verluste kompensieren.

Kurz vor Weihnachten hellt sich die Stimmung in der Immobilienbranche weiter auf. Waren in den vergangenen zwei Monaten jedoch nur geringfügige Wachstumsraten zu verzeichnen, setzt das Immobilienklima in der Dezemberbefragung mit einem Plus von 6,6 Prozent ein deutlicheres Zeichen. Während der Stimmungsindikator im November noch bei 79,8 Punkten rangierte, liegt er derzeit bei 85,1 Zählerpunkten. Den größten Anteil an diesem Anstieg sind die um 10,0 Prozent gestiegenen Erwartungen beim Ertragsklima. Die Immobilienexperten erwarten aufgrund der positiveren Wirtschaftsaussichten eine erhöhte Flächennachfrage und damit auch Bewegungen bei den Mieten.

Büroklima weiterhin mit höchstem Anstieg

Korrelierend mit dieser positiven Erwartungshaltung hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung steigt auch die Stimmung bei den Segmentindikatoren. Auf allen untersuchten Teilmärkten steigt die Stimmung weiter an.  Das durch die Rezession am stärksten gebeutelte Büroklima kann sich auch in diesem Monat am kräftigsten erholen. Die Experten erwarten 2010 eine leicht belebtere Marktdynamik, auch wenn das Umfeld weiterhin herausfordernd bleibt. Es wird aber immer weniger mit umfassenden frei werdenden Büroflächen gerechnet, sondern im Gegenteil mit mehr Nachfrage. Noch ist allerdings ein ausgeglichenes Verhältnis vergleichsweise weit entfernt und die Marktsituation fragil.

Werte und Veränderungen der Indizes

November 2009Dezember 2009∆ (%)
Immobilienklima79,885,16,7
Investmentklima91,495,03,9
Ertragsklima68,675,510,1
Büroklima61,466,89,0
Handelklima80,585,76,4
Wohnklima124,5129,64,0
Immobilienkonjunktur151,1157,64,3

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
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Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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