Marktbericht Mai 2008

Mehr als ein Hoffnungsschimmer

Die Akteure der deutschen Immobilienwirtschaft fassen wieder Mut. Nach einer Zeit großer Skepsis äußern sich erstmals wieder mehr Marktteilnehmer optimistisch als pessimistisch über den weiteren Verlauf der Immobilienkonjunktur.

Woher kommt der erfreuliche Stimmungswandel? Zunächst häuften sich zuletzt in der Tat die positiven Berichte der Researcher über die aktuellen Entwicklungen an den Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkten. Von sinkenden Leerständen, hohen Vermietungsumsätzen und Mietpreissteigerungen ist unisono die Rede. Selbst an der Börse macht sich dies mittlerweile bemerkbar. Einige der lange Zeit auf niedrigem Niveau vor sich hindümpelnden Immobilienaktien werden wieder zum Kauf empfohlen.

Die Gründe für die günstige Entwicklung sind das robuste Wirtschaftswachstum und der anhaltende Beschäftigungszuwachs in Deutschland. Die positiven heimischen Faktoren sind mittlerweile sichtbar stärker als die importierten negativen Faktoren Subprime, Energieverteuerung und Euro-Stärke. Jetzt zeigt sich, dass die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unterschätzt wurde. Dies ist mehr als ein Hoffnungsschimmer und wird die Immobilienmärkte umso mehr erfreuen.

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Positiver Stimmungswandel

Der Finanzmarktkrise und des starken Euros zum Trotz, sind die Akteure der deutschen Immobilienwirtschaft im Gegensatz zum Vormonat wieder optimistischer gestimmt. Zwar gehen Exporte und Auftragseingänge zurück, der private Konsum leidet an Kaufkraftentzug und auch die Inflation sowie die Teuerung von Rohstoffen und Energie bleiben selbst mittelfristig auf hohem Niveau. Der Stimmungseinbruch aus dem April setzt sich angesichts dieser Tatsachen jedoch nicht fort. Die positiven Konjunkturrahmenbedingungen und die allgemein gute Verfassung des deutschen Immobilienmarktes ermöglichen diese positive Trendwende. Weiterhin sinkende Arbeitslosenzahlen und steigende Aktienkurse untermauern diese Entwicklung, der Aufschwung stellt sich in Deutschland als widerstandsfähiger heraus als in den anderen Ländern der Eurozone oder der USA. Diese Faktoren beeinflussen die deutsche Immobilienwirtschaft und führen zu den Ergebnissen im Mai.

Fast sämtliche Stimmungs-Kennzahlen des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index stehen auf Grün. Das Immobilienklima, als Gesamt-Indikator der immobilienwirtschaftlichen Stimmung, kann nach dem bisherigen Tiefpunkt im Vormonat den Schwellenbereich von 100 Zählerpunkten wieder überschreiten und erreicht 101,5 Zählerpunkte (Vormonat: 97,1). Auch wenn damit viele Akteure die Entwicklung weiterhin mit großer Skepsis betrachten, zeigt die Tendenz im Mai 2008 dennoch nach oben.

Die positive Entwicklung wird dabei zu einem Großteil durch ein erheblich besseres Investmentklima beeinflusst. Dieses hatte in den vergangenen Monaten durch die starke Investitionszurückhaltung am stärksten nachgegeben. Mit 82,2 Zählern (Vormonat: 74,6) konnten im Mai die April-Verluste wieder ausgeglichen und ein höheres Niveau als im März erreicht werden. Dies geht auf das Konto von verbesserten Investitionsmöglichkeiten als noch im Vormonat. Auch andere Untersuchungen belegen, dass derzeit weniger Finanzierungsschwierigkeiten zu verzeichnen sind. Die Entwicklung der Immobilienindizes im Mai bestätigen dies.

Die Entwicklung des Ertragsklimas, welches sich bisher stets besser entwickelte als das Investmentklima, steht mit 122,1 Zählerpunkten (Vormonat: 121,5) im Vergleich nach wie vor wesentlich besser da. In diesem Monat konnte dieses jedoch weniger zulegen. Entwicklungspotenziale werden im Wesentlichen bei der Flächennachfrage erwartet, während bei den Mieten nach Meinung der Befragten weniger Dynamik als noch im Vormonat zu erwarten ist. 

Wohn-Segment nach wie vor stabil, Einzelhandel zieht nach

Die verbesserte Stimmung erfasst alle Immobilien-Segmente. Dennoch stehen die meisten Akteure dem Bereich der Büroimmobilien mehrheitlich kritisch gegenüber, während Wohnimmobilien weiterhin als stabilstes Segment gelten. Der Typus Einzelhandelsimmobilie konnte die Verluste des Vormonats aufholen. Wenn auch in geringem Maße, sehen die meisten Befragten hier wieder verbesserte Anlagemöglichkeiten. 

Werte und Veränderungen der Indizes

April 2008Mai 2008∆ (%)
Immobilienklima96,9101,34,5
Investmentklima74,881,99,5
Ertragsklima120,8122,01,0
Büroklima91,996,24,7
Handelklima99,7104,14,4
Wohnklima104,9110,04,9
Immobilienkonjunktur189,3185,5-2,0

Quelle: bulwiengesa AG

Werte und Veränderungen der Indizes

5,7 %
April80,2
März75,9
10,7 %
April67,6
März61,1
2,1 %
April93,4
März91,4
4,4 %
April128,0
März122,6
4,3 %
April58,0
März55,6
0,9 %
April109,3
März108,3
11,5 %
April68,0
März61,0
7,6 %
April96,9
März90,1
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Sperrvermerk/Disclaimer

Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panel-Mitglieder zusammen und gibt nicht unbedingt die Meinung der Deutschen Hypo wieder.

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